MSM – Methylsulfonylmethan

Lesen Sie hier wichtige Informationen, die Sie sicher interessieren. MSM ist ein ganz erstaunlicher Stoff, auf dessen Vorteile für die Gesundheit sie nicht verzichten sollten.

Allgemeine Beschreibung von MSM

Ein Auszug aus "Anti-Aging News" von 2003

Ein Interview mit einem Mediziner, Auszug aus "Umweltmedizin" 2002

Empfohlene Dosierung von MSM

Rezept für eine MSM-Hautcreme

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Allgemeine Beschreibung von MSM

MSM werden entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben: Linderung bei Stress, Asthma, Arthritis, Entzündungen, Verstopfung, Candidose, Entgiftungsförderung des Körpers und die Stimulans des Brutkreislaufs, Linderung bei Muskelkrämpfen und Rückenschmerzen, Hilfe bei der Heilung von Muskeln, vergrößern der Energie, Aufmerksamkeit, mentale Ruhe und das Konzentrationsvermögen. Vor allem aber wird seine Wirkung bei der Behandlung von Arthrose und Arthritis geschätzt.

MSM lindert Schmerzen bei Arthritis und Entzündungen, da sich in Knochen nur wenige Nerven befinden. Der bei diesen Krankheiten entstehende Schmerz, entsteht in dem weichen Gewebe, das den Knochen umringt. Oft wird Aspirin als Schmerzmittel eingenommen, so dass die Nerven blockiert werden. MSM aber kann die Entzündung an sich lindern und somit zu einer Heilung der Muskeln führen. MSM kann auch Narbengewebe entgegenwirken, da es die Verbindungen im Kollagen, dem Baustein von Narben, verändert.

MSM befreit den Körper von freien Radikalen. Bei Patienten, die an chronischen oder ernsten Allergien gegen Hausstaub, Pollen, Wolle, Federn und anderen Allergenen leiden, führt MSM zu einer deutlich spürbaren oder völligen Linderung der allergischen Symptome, wie erschwerte Atmung, Entzündungen, Juckreiz, erhöhte Schleimproduktion und allgemeine Beschwerden. MSM unterstützt die Leber bei der Produktion von Cholin, überwacht den Säuregrad des Magens und verringert das Risiko auf Magengeschwüre, bildet eine Schicht im Magen-Darm- Trakt, so dass Parasiten sich hier nicht einnisten können, verringert allergische Reaktionen gegen Medikamente, stimuliert die Insulinproduktion, ist lebenswichtig beim Kohlenhydratstoffwechsel und fördert die Heilung von Wunden. Darüber hinaus blockiert es die Schmerzreaktion von gesundem Gewebe.

MSM befreit den Körper von Giftstoffen und stimuliert den Blutkreislauf. Ohne die benötigte Menge MSM im Körper, liefern die Aminosäuren eine Unmenge von Baustoffen an die Drüsen, ohne dass die benötigten Enzyme produziert werden. Wenn der Körper einen Schwefelmangel hat, erhöht sich das Risiko auf Krankheiten und chronische Beschwerden. Für allgemeinen Gebrauch sollte MSM als Nährprodukt eingenommen werden. MSM ist für die Synthese von Kollagen unerlässlich, d.h. für die Bildung von Haut, Haaren und Nägel. MSM hält die Zellen flexibel und somit die Gewebe weich. MSM ist das Transportmolekül für Schwefel oder eine Quelle für Schwefel, der für die Assimilation der essentiellen Aminosäuren Methionin und Cystein unerlässlich ist. Darüber hinaus besteht die molekulare Struktur von Insulin aus Schwefel und auch andere Proteine, Katalysatoren und Enzyme sind daraus aufgebaut. Proteine sind für einen guten Ablauf des Zellstoffwechsels und die Bildung von flexiblen Geweben lebenswichtig.

Eine gute Proteinsynthese wird nur mit MSM erreicht. MSM macht die Zellwände weich und durchlässig und der Körper ist in der Lage, Fremdpartikel und freie Radikale in seinem System schnell herauszuspülen. Alle 12 Stunden sollte der Körper jede Zelle von unerwünschtem Schutt reinigen. Wenn Ihre Nahrung Mängel aufweist, werden die Zellwände hart und steif und lassen die reinigende Flüssigkeit nicht durch.

MSM lindert darüber hinaus Verdauungsbeschwerden, die z.B. nach der Einnahme Medikamenten oder bei parasitären Infektionen auftreten können. MSM hilft auch bei Darmbeschwerden, wie zum Beispiel Durchfall, chronischer Verstopfung, Übelkeit, Magensäure und/oder Schmerzen im Magenbereich oder Schleimhautentzündungen. MSM kann auch gegen Arthritis eingesetzt werden. Noch bessere Resultate werden mit der Kombination von MSM und Ascorbinsäure (Vitamin C Extra) erzielt. Bei Arthritispatienten wurde der Schmerz und die Steifheit in den Gliedern gelindert und gingen Schwellungen und Entzündungen zurück.

Ein Auszug aus "Anti-Aging News" von 2003
 
Osteoarthritis
Nahezu 70% der Frauen und eine große Anzahl von Männern leiden mit zunehmendem Alter
an Osteoarthritis. Diese Form der Arthritis beginnt mit dem Abbau und der Degeneration der
Knorpelmasse und führt im weiteren Verlauf durch schmerzhafte Entzündungen der
befallenen Gelenke manchmal auch zu Zystenbildung. Die konventionelle Medizin behandelt
Osteoarthritis mittels schmerzlindernden und entzündungshemmenden Pharmazeutika, die oft
unangenehme Nebenwirkungen aufweisen.
Bei einer vergleichenden Studie an Osteoarthritispatienten erreichte MSM dieselben
schmerzvermindernden und entzündungshemmenden Erfolge wie handelsübliche
Medikamente und war dabei äußerst verträglich.

Rheumatoide Arthritis
40% aller Menschen über 65 Jahre leiden an einer Form der rheumatoiden Arthritis. An
eigens gezüchteten Mäusen bewirkte die Verabreichung von MSM, dass der
Krankheitsverlauf nahezu gestoppt werden konnte, während in der Vergleichsgruppe die
Degeneration der Knorpelmasse weiter fortschritt.
An Versuchspersonen wurde erforscht, dass eine optimale Therapie der rheumatischen
Arthritis eine hohe Anfangsdosierung von bis zu 5000 mg / Tag MSM mit einer hohen Dosis
Vitamin C (ebenfalls bis zu 5000 mg / Tag) kombiniert. Wenn die Schwellungen und die
Entzündungen dann nach zwei bis vier Wochen abgeklungen sind, reicht die Einnahme von
250 mg bis 750 mg am Tag aus, um den Krankheitsverlauf zu beenden. Alle durchgeführten
Tests ergaben, dass MSM die Schwellungen und Entzündungen rückgängig machen konnte,
dadurch die Schmerzen linderte und eine Versteifung der Gelenke verhinderte.

Muskelschmerzen
Bei schmerzenden Muskeln oder Krankheiten der Skelettmuskulatur konnte MSM
signifikante Verbesserungen bewirken. Wenn man zusätzlich noch Vitamin C verabreichte,
setzte der Heilungserfolg schneller ein und war auch effektiver.
Klinische Studien lassen den Schluss zu, dass MSM bei Bein- und Rückenkrämpfen,
Muskelverspannungen und allgemein zur Wundheilung einsetzbar ist.
MSM wird daher oft von Athleten und von Sportmedizinern verwendet. Es hilft bei
übertrainierten Muskelpartien und bei Überanstrengung. Die Rekonvaleszenz wird verkürzt
und Verletzungen schneller ausgeheilt.


MSM - DER NATÜRLICHE SCHMERZKILLER, Quelle:Anti-Aging News 02/03

MSM steht für Methyl-Sulfonyl-Methan. Das Wort weist schon auf eine natürlich
vorkommende Schwefelverbindung hin. Diese ist im Gewebe oder auch in den Flüssigkeiten
aller Lebewesen - Pflanzen, Tiere und Menschen - zu finden. MSM-Schwefel und seine
verwandten Verbindungen machen 85% aller Schwefelverbindungen, die in lebenden
Organismen vorkommen, aus. Vielen von uns ist nicht bewusst, dass Schwefel eine essentielle
Substanz aller Lebewesen ist. 96% unseres Körpers bestehen aus nur fünf Basiselementen:
Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff und Schwefel. Schwefel kommt zwar in den
verschiedensten Formen vor, aber MSM ist eine spezielle Schwefelverbindung, die lebensnotwendig
für jeden Metabolismus ist.

SCHWEFEL, DAS ALTBEWÄHRTE HEILMITTEL
Seit Jahrhunderten weiß man, dass schwefelhaltige Heilquellen bei vielen Schmerzen,
Arthritis und Rheuma Erleichterung bringen. Im zwanzigsten Jahrhundert wurden
verschiedenste Mittel aus Schwefel (Sulfonamide) zur Bekämpfung von bakteriellen
Infektionen verwendet. Schwefelsalben oder -pasten wurden wegen ihrer antibakteriellen und
entzündungshemmenden Wirkung hergestellt. DMSO (Dimethylsulfoxid, ein chemischer
Verwandter von MSM) wird in vielen Ländern pharmazeutisch verwendet, um
Sportverletzungen, Arthritis, Harnblasenentzündung, Verletzungen des ZNS und
Schlaganfälle zu behandeln.

MSM wurde im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit über DMSO an der Portland Universität
in Oregon, USA, von Dr. Stanley Jacob und Robert Herschler untersucht. Gemeinsam testeten
sie die biologischen Effekte von DMSO an Tieren, nach einigen Jahren wissenschaftlicher
Observation weiteten beide ihre Versuche auf den Menschen aus. Sie erforschten und
dokumentierten mehrere erstaunliche therapeutische Wirkungsweisen von DMSO wie etwa
seine Heilwirkung bei Gelenk- und Muskelschmerzen, rheumatischer Arthritis, Hautkrebs,
Schuppenflechte, Schleimbeutelentzündung, Emphysemen und chronischer
Harnleiterentzündung. 1963 veröffentlichten sie ihre Forschungsergebnisse über DMSO, und
heute werden DMSO-Pharmazeutika in über 50 Ländern hergestellt und angewandt.
Doch DMSO hat einige unpopuläre Eigenschaften, die zwar zu keinen lebensbedrohlichen,
aber doch sehr unangenehmen Nebenwirkungen führen können: Mundgeruch, allergische
Hautreaktionen (Nesseln), Leberfunktionsstörungen, Niereninsuffizienz und Kreislauflabilität.
Bei weiteren Studien stießen Jacob und Herschler schließlich auf MSM (Methyl-Sulfonyl-
Methan), den Verwandten von DMSO, und erkannten, dass MSM der eigentliche Auslöser für
die gesundheitlich positiven Eigenschaften von DMSO ist. Die Wissenschaft intensivierte
daraufhin ihre klinischen Studien, und heute weiß man, dass die therapeutischen Positiva von
MSM ohne gesundheitliche Nebenwirkungen erzielt werden, egal wie hoch die Dosierung
ausfällt.

NATÜRLICHE QUELLEN IN DER NAHRUNG
Da Pflanzen mit MSM angereichert sind, führen alle Lebewesen MSM durch die
Nahrungsaufnahme dem Körper zu. In der Nahrungskette geschieht dies entweder direkt
durch die pflanzliche Nahrungsaufnahme oder indirekt durch das Verzehren von Fleisch.
Der menschliche Körper nimmt MSM mittels frischem Gemüse, Früchten, Fleisch und
Meerestieren auf. Frische Kuhmilch hat sich als besonders MSM-reich erwiesen.
Unglücklicherweise minimiert sich der MSM-Gehalt in Lebensmitteln dramatisch durch
Erhitzen oder andere Verarbeitungstechniken der Nahrungsherstellung. Auch die moderne
Agrarwirtschaft hat dazu geführt, dass MSM in den Pflanzen in immer geringeren Mengen
vorkommt.

EIN UNIVERSELLES HEILMITTEL
MSM ist ein geschmacks- und geruchloses kristallines weißes Pulver. Im Labor und in
klinischen Tests erwies sich MSM als bemerkenswert effektives Heilmittel ohne
Nebenwirkungen. Die gesundheitlichen Vorzüge wurden jahrelang erst an Tieren, dann auch
am Menschen untersucht und publiziert. Es erwies sich als äußerst erfolgreiches und
nützliches Nahrungsergänzungsmittel, und die durchgeführten Tests ließen den Schluss zu,
dass ein Mangel an MSM sich kritisch auf Körperfunktionen und den Gesundheitszustand
auswirkt. Dr. Jacob erforschte MSM an über 15.000 Patienten mit den verschiedensten
Krankheiten. Heilungserfolge konnten schon mit einer Dosierung von 250 mg bis zu 750 mg
MSM am Tag erzielt werden. Nebenwirkungen traten aber auch nicht auf, wenn man bis zu
5000 mg am Tag verabreichte.

Allergien
Dr. Jacob berichtete, dass die Behandlung von Allergiepatienten mit MSM, egal ob eine
Nahrungsmittelallergie oder eine Umweltallergie vorlag, bemerkenswerte Verbesserungen
erbrachte. MSM wirkte genau so gut wie die üblichen Antihistaminpräparate, jedoch ohne
Nebenwirkungen.
Die Versuchsreihen wurden an drei verschiedenen Allergiearten durchgeführt, und die
Dosierungen variierten zwischen 50 mg und 1000 mg am Tag:

1. Allergien, die auf Umwelteinflüsse zurückzuführen sind: Staub-, Tierhaar-, Woll- und
Pollenallergiepatienten berichteten von einer deutlichen Verbesserung bis zum vollständigen
Verschwinden der allergischen Reaktionen wie etwa Entzündungen, Muskelverspannungen,
Juckreiz und allgemeines Unwohlsein. MSM wirkte auch positiv auf Asthma und
Heuschnupfen. Versuchspersonen berichteten, dass sie durch die zusätzliche Einnahme von
MSM die Menge ihrer Antiallergika deutlich senken konnten.
MSM bietet auch einen hervorragenden Schutz vor der Aufnahme von Insektiziden, weil es
die toxischen Chemikalien in Insektiziden und Nervengasen (Azetylcholinesterase)
neutralisiert. Zusätzlich unterstützt MSM die Harnabsonderung von durch Kohlenwasserstoffe
verursachten Substanzen.

2. Nahrungsmittelallergien: Mit der täglichen Einnahme von 100 mg bis 1000 mg MSM
konnten die Auswirkungen von allen bekannten Nahrungsmittelallergien, von Milch über
Fisch und Getreide, dramatisch gesenkt werden.

3. Medikamentenallergien: Die allergischen Reaktionen auf Aspirin, Arthritismittel oder
andere orale Antibiotika verminderten sich sehr oder verschwanden gänzlich, wenn man den
Patienten bis zu 1000 mg MSM am Tag verschrieb.
 
Empfohlene Dosierung

DOSIERUNG
Als Nahrungsergänzung empfehlen Ärzte die tägliche Einnahme von 500 - 1000 mg am Tag.
Für therapeutische Zwecke hängt die Höhe der Dosierung vom jeweiligen
Gesundheitszustand und der Immunfunktion ab. Auch das Körpergewicht kann eine Rolle
spielen. Um effektiv zu wirken, sollte MSM täglich und über einen längeren Zeitraum sehr
regelmäßig eingenommen werden. In schwerwiegenden Fällen kann man die Dosierung auf
bis zu 5000 mg am Tag erhöhen, ohne dass man Angst wegen Nebenwirkungen haben muss.
Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C oder Multivitaminpräparaten kann die positiven
Effekte von MSM noch verstärken.

Die ersten positiven Resultate sollten innerhalb von drei Wochen zu bemerken sein. Wenn
man hohe Dosen MSM zu sich nimmt, sollte man es über den Tag verteilt einnehmen,
etwa 4x 500 mg / Tag.

 
Ein Interview mit einem Mediziner, Auszug aus "Umweltmedizin" 2002
 
Sonderdruck aus „Umweltmedizin“ Nr. 45. Ausgabe 2/02, S. 76-77

MSM - Substanz mit einzigartigen Eigenschaften

Methylsulfonylmethan (MSM) ist eine natürliche, in Nahrungsmitteln und im menschlichen Kör-per vorkommende Schwefelverbindung mit hoher biologischer Verfügbarkeit. Sie habe nachweislich viele positive Wirkungen, lindere Schmerzen und Entzündungen und helfe bei Repa-raturmaßnahmen, sagt Zahnarzt Hansjörg Lammers, Kenner der orthomolekularen Medizin.

ZfU: Vor allem im Internet preisen Dutzende von Websites MSM an - als Universalmittel gegen Schmerzen, Allergien und Haarausfall. Was ist da dran?

Lammers: MSM oder auch Methylsulfonylmethan ist eine organische, biologisch aktive Form des Schwefels und kommt in allen lebenden Organismen vor. Die Substanz hat tatsächlich bemerkenswerte präventive und therapeutische Eigenschaften.
Mangelt es dem Körper an biologischem Schwefel, kann dies zu einer ungenügenden Funktion jeder Zelle, jedes Gewebes und jedes Körperorgans führen. Schwefel ist nach Kalzium und Phosphor das dritthäufigste Mineral im Körper. MSM verstärkt nicht nur die Wirkung der meisten Vitamine und Nährstoffe wie Vitamin C, Coenzym Q10, alle B-Vitamine, Selen und Magnesium, sondern verbessert auch deren zelluläre Aufnahme. Da der Körper die Nährstoffe besser verwertet, wird die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln effektiver.

ZfU: Viele der genannten Nährstoffe haben eine antioxidative Wirkung. MSM auch?

Lammers: Um freie Radikale unschädlich zu machen, verwendet der Körper verschiedene Enzyme mit antioxidativer Wirkung. MSM liefert den Schwefel für die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin, Cystein und Taurin. Durch ihre Thiolgruppen (-SH) wirken sie als Antioxidanzien ebenso wie Glutathion.

MSM scheint aber auch selbst als Antioxidans zu fungieren. Eine in der Schleimhaut vorkommende C-S-Lyase vermag an die Schleimhaut gebundenes MSM an der Kohlenstoff-Schwefel-Bindung zu spalten. Dabei entsteht die elektronenarme CH3S02-Gruppe, die freie Radikale neutralisiert.

ZfU: Oxidativer Stress entsteht auch durch die dauerhafte Belastung mit Umweltgiften. Sehen Sie hier Einsatzmöglichkeiten für MSM?

Lammers: Viele Therapeuten halten MSM für das stärkste Entgiftungsmittel überhaupt. In der Literatur wird der Fall eines jungen Malers beschrieben, der wegen ernster mentaler Beschwerden in der Psychiatrie landet. Antidepressiva verschlimmern seinen Zustand. Eine Blutuntersuchung ergibt dann eine Schwermetallvergiftung durch die Farben, mit denen er malte. Trotz verschiedener Therapien mit homöopathischen und orthomolekularen Entgiftungsmitteln tritt über anderthalb Jahre keine Besserung ein. Erst nach drei Monaten mit hoch dosiertem MSM (15 g/d) zusammen mit einer ayurvedischen Schwitzkur verspürt der Patient eine deutliche Besserung seines Zustands.

ZfU: Viele Toxine aber lagern sich im Gehirn ab oder akkumulieren in den Nervenzellen und sind dann nur schwer zu entgiften.

Lammers: MSM ist eins der wenigen Antioxidanzien, die die Blut-Hirn-Schranke leicht passieren können. Da es die Permeabilität der Zellmembran wiederherstellt, können Nervenzellen ihre Abfallprodukte ausscheiden. Unter MSM beobachteten einige Patienten an sich positive Stimmungsveränderungen, eine gesteigerte Wachsamkeit und nachlassende Depressionen.

ZfU: Der Substanz wird auch eine antiallergische Eigenschaft nachgesagt.

Lammers: MSM vermag an die Schleimhaut zu binden, sodass eine natürliche Schutzschicht zwischen Wirt und Allergenen entsteht. Dadurch lindert MSM die Symptome bei Nahrungsmittel-, Kontakt- und Inhalationsallergien. Nach Angaben verschiedener Autoren wirkt MSM als mindestens ebenso guter Histaminhemmer wie herkömmliche Antihistaminika - aber ohne deren Nebenwirkungen.

Experimente mit radioaktiv markiertem MSM haben gezeigt, dass Rezeptoren der Schleimhautoberfläche des Verdauungs- und Urogenitaltraktes sowie des respiratorischen Systems die Substanz binden. Folge: Allergene und Parasiten können sich nicht auf der Schleimhaut festsetzen

ZfU: Das klingt fast nach einem Wundermittel Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sagt jedoch, es gebe keine klinischen Studien, die die Wirksamkeit bei den beanspruchten Indikationen belegen. Was sagen Sie dazu?

Lammers: Für Deutschland trifft das zu, aber nicht für den anglo-amerikanischen Raum. Eine der bedeutendsten Abhandlungen hat wohl Earl L. Mindell, Professor für Ernährungswissenschaften an der Pacific Western University von Los Angeles, 1997 veröffentlicht. Er zitiert über 40 Studien aus den letzten 20 Jahren. Fakt ist also, MSM ist wissenschaftlich gut untersucht, wenn auch nicht bei uns.

Sensationell war auch die Veröffentlichung von Prof. Stanley W. Jacob, Direktor der Schmerzklinik in Portland, im Jahre 1999. Er präsentierte eine Studie über 20 Jahre mit rund 18000 Schmerzpatienten, die regelmäßig MSM erhielten. Ergebnis: Durchschnittlich 70 Prozent der Patienten wurden deutlich oder sogar vollkommen schmerzfrei.

ZfU: Da der Mensch seinen Schwefelbedarf über die Zufuhr von Proteinen deckt und in den westlichen Ländern die Nahrung sehr proteinreich ist, sei ein Schwefelmangel äußerst unwahrscheinlich und auch noch nicht beschrieben, führt das BfArM weiter aus. Ist dem so?

Lammers: Die Bedeutung der Verbindung als Schwefelquelle wird unterschätzt. Leider geht bei der Verarbeitung der Lebensmittel in den westlichen Industrienationen die Hauptmenge des natürlich vorkommenden MSM verloren. Nehmen Sie Milch: Rohmilch enthält zwischen zwei und fünf Milligramm MSM pro Kilogramm, pasteurisierte Milch hingegen weniger als 0,25 mg/kg.

MSM hat aufgrund seiner chemischen Struktur und seiner biologischen Aktivität einzigartige Eigenschaften. Allgemein gelten Methionin und Cystein als wichtige Schwefelquellen. Aber Experimente mit radioaktiv markiertem MSM haben gezeigt, dass mit der Nahrung aufgenom-menes MSM seinen Schwefel freisetzt, um nicht nur Kollagen und Keratin, die Haupt-bestandteile von Haar und Nägeln, zu bilden, sondern auch die Aminosäuren Methionin und Cystein sowie Serumproteine.

ZfU: Wer sollte Ihrer Meinung nach MSM einnehmen?

Lammers: Jeder, der solange wie möglich gesund bleiben möchte. Es ist kein Allheilmittel. Aber als Nahrungsergänzung unterstützt es den Körper bei der Selbstheilung. Dabei ist natürlich auf einen gesunden Lebenswandel zu achten: gesunde Ernährung, körperliche Bewegung, ausreichend Schlaf, genügend frische Luft, seelische Ausgeglichenheit.

Die Dosierung sollte mit dem Therapeuten besprochen werden. In den meisten Fällen reichen zwei bis vier Gramm täglich, bei ernsteren Erkrankungen können die Patienten auch höher dosieren, zum Beispiel sechs Gramm täglich.
Selbst 70 Gramm täglich wirkten nicht toxisch!

ZfU: Nach oben hin scheinen die Grenzen offen zu sein...

Lammers: Die Toxizität ist vernachlässigbar gering. Freiwillige Probanden erhielten einen Monat lang täglich insgesamt 70 Gramm MSM und es waren keine toxischen Wirkungen zu beobachten. Der Körper speichert große Mengen MSM als Schwefelreserve oder er scheidet sie über die Nieren und die Haut wieder aus.

ZfU: Nehmen Sie selbst MSM?

Lammers: Auf MSM wurde ich 1993 auf einer Fachtagung der internationalen Gesellschaft für orthomolekulare Medizin (ISOM) in Kanada aufmerksam. Seitdem kenne und bevorzuge ich MSM in Kapseln - täglich drei Gramm. Natürlich auch, weil ich auf Entgiftungstherapien spezialisiert bin und Zahnärzte täglich mit vielen Giftstoffen umgehen müssen. Daher ist Selbstschutz ratsam.

Literatur zum Thema MSM:
Mindell EL: The MSM Miracle, Enhance your health with organic sulfur.
Connectict (USA): Keats Publishing, Inc. 11997)
Jakob SW: The Current Status of MSM in Medicine. Am Acad Med Prev (1983)
Richmond VL: Incorporation of Methylsulfonylmethane into Guinea Pig Serum Proteins.
Life Sciences 39 (1986) 263-268

Nachbemerkungen:
Die extrazelluläre Matrix

Hauptbestandteil das gesamten Bindegewebes ist Kollagen, das häufigste Protein im Körper überhaupt. Zusammen mit Elastin bewirkt es die Elastizität der Haut, zusammen mit den schwefelhaltigen Proteoglykanen Glucosamin- und Chondroitinsulfat gibt es dem Knorpel Struktur und Flexibilität.

Allerdings hält das Bindegewebe nicht nur die Zellen zusammen. Der Ordinarius für Histologie und Embryologie der Universität Wien, Alfred Pischinger, entwickelte das „System der Grundregulation", das Prof. Hartmut Heine, heute am Institut für Antihomotoxische Medizin und Grundregulationsforschung in Baden-Baden, weiterentwickelte. Danach spielt das Bindegewebe als extrazelluläre Matrix eine bedeutende Rolle bei der Übertragung von Bioinformationen und stellt somit ein lebenswichtiges Kommunikationsnetzwerk innerhalb des Körpers dar.

Zellmembranen bestehen aus einer Lipid-Doppelschicht, in die unter anderem Proteine eingefügt sind, welche für den Nährstofftransport durch die Zellwand und den Abtransport der Stoffwechselabfallprodukte notwendig sind. Schwefelbindungen bilden flexible Strukturen zwischen den Zellen und dem umgebenden Bindegewebe.

Bei Schwefelmangel geht nach Ansicht von Hansjörg Lammers die Elastizität der Zellen und ihrer Membranen verloren: Weniger Sauerstoff und Nährstoffe gelangen dann hinein, weniger Abfallstoffe hinaus. Die Folge: verminderte Vitalität und schließlich degenerative Erkrankungen.

Interview: Jürgen Steinert
ZfU – Zeitschrift für Umweltmedizin / 10. Jahrgang, Heft 2 / 2002