Orthopädenkongress Berlin, 2002-09-08

Nationale und internationale Leitlinien zur Behandlung der (Gon-) Arthrose scheinen als allgemeine Therapieempfehlungen gelegentlich "praxis- und patientenfern".

Sie haben bezüglich einer Arthrose-Therapie auf internationaler Ebene noch zu keiner vollständigen Übereinstimmung geführt. Trotzdem geben sie durch Übernahme der "Evidence based" Allgemeinerfahrung und Adaptation an den individuellen Krankheitsfall eine Orientierung für die Behandlung, wobei es im Falle der Gonarthrose auf ein ausgewogenes Konzept konservativer und operativer Maßnahmen ankommt.

Arthrose ist eine häufige und wichtige Ursache von Morbidität und Invalidität. Wenn auch die Pathophysiologie noch nicht vollständig aufgeklärt ist, so ist doch bekannt, dass die Arthrose aus dem Ungleichgewicht von Knorpelmatrix-Synthese und -Abbau resultiert. Im weiteren Krankheitsverlauf treten phasenweise und zunehmend reaktive Entzündungen der Synovialis hinzu mit einer starken Schmerzsymptomatik und Bewegungseinschränkung.

Das Ziel einer primär konservativen Therapie richtet sich daher auf die Reduktion, möglichst Beseitigung des Schmerzes sowie auf die Verbesserung der Beweglichkeit, Gehleistung und insgesamt der Lebensqualität mit Erhaltung der Selbständigkeit der Arthrosepatienten. Dabei ist es vorrangig, die Verzögerung des Fortschreitens der Arthrose anzustreben. Vor operativen Maßnahmen als letzte Möglichkeit der Arthrose-Therapie beruht die konservative Behandlung auf der Prävention durch Aufklärung und Beratung des Patienten sowie der physikalischen, orthopädietechnischen und medikamentösen Therapie.

Bei der medikamentösen Behandlung kommen gewöhnlich symptomatische Arzneimittel zur Anwendung, zum Beispiel einfache Analgetika und nichtsteroidale Antiphlogistika. Die Gefahr von Nebenwirkungen, speziell bei älteren Patienten, auf den Magen-Darm-Trakt ist bekannt und kann zu schweren Komplikationen führen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass manche dieser Substanzen den Arthroseverlauf verschlechtern können.

In Anbetracht dessen wurden Arzneimittel entwickelt, die potentiell in das arthrotische Geschehen eingreifen, damit eine spezifische klinische Wirksamkeit besitzen und möglicherweise sogar den durch die Arthrose induzierten Veränderungen der Gelenkstruktur entgegenwirken.

Glucosaminsulfat – dona® 200-S – ist als natürliches Aminomonosaccharid ein essentieller und bevorzugter Baustein der Glykosaminoglykane des Knorpels und der Hyaluronsäure in der Synovia. Im Rahmen experimenteller Untersuchungen unter in-vitro und in-vivo Bedingungen konnte der Nachweis erbracht werden, dass Glucosaminsulfat bei der Arthrose auch strukturmodifizierende Eigenschaften besitzt.

Eine Vielzahl von Tierexperimenten mit Glucosaminsulfat haben zu einer weiteren Klärung der Wirkungsweise der Substanz in klinisch therapeutischen Studien und in der täglichen Praxis beigetragen. Dabei kommt es zu einer Steigerung der Proteoglykansynthese und damit auch zu einer Verbesserung der Synoviaviskosität. Zusätzlich bewirkt Glucosaminsulfat eine Hemmung der für den Knorpelabbau verantwortlichen proteolytischen Enzyme und Zytokine. Ebenso wirkt es den durch Instabilität und mechanische Belastungen traumatisch bedingten Knorpel-Stoffwechselstörungen entgegen. Insgesamt führt es zu einer Regulierung des Gleichgewichtes von Knorpelauf- und abbau und hemmt damit den Untergang des Knorpelgewebes. Außerdem besitzt Glucosaminsulfat anti-inflammatorische Aktivitäten, ohne jedoch die endogene Prostaglandinsynthese zu beeinflussen. Daraus erklärt sich das sehr gute Nebenwirkungsprofil der Substanz.

In klinischen Studien wurde der Nachweis der Symptom-modifizierenden Wirkung von Glucosaminsulfat erbracht. Eine umfangreiche in Frankreich durchgeführte multizentrische Studie von Rovati et al. (1997) erwies sich als die beste Darstellung des klinischen Profils von Glucosaminsulfat bei der Behandlung von Arthrosesymptomen. Es handelte sich um eine randomisierte, kontrollierte, doppelblinde Parallelgruppenstudie an Patienten, die an einer medialen, femero-tibialen Arthrose litten. Im Verlauf der dreimonatigen Behandlung war Glucosaminsulfat signifikant wirksamer als Placebo und Piroxicam. Auch während der zweimonatigen Nachbeobachtung hatten die Patienten der Glucosaminsulfat-Gruppe geringere Beschwerden, während der Effekt von Piroxicam in dieser Zeit weitgehend zum Verschwinden kam.

Prospektive Dreijahresstudien (Reginster et al., 2001; Pavelka et al., Publikation in Vorbereitung) zeigen die langfristige Wirkung von Glucosaminsulfat auf das Fortschreiten der strukturellen Veränderungen und der Symptomatik der Gonarthrose. Während der dreijährigen Versuchsdauer kam es zu einer Verschmälerung des Gelenkspaltes in der Placebo-Gruppe, während in der Verum-Gruppe eine Verschmälerung durch Glucosaminsulfat verhindert wurde.

Resümee:

Die nach den neuesten Empfehlungen für klinische Studien an Arthrosepatienten durchgeführten, randomisierten, kontrollierten Untersuchungen zeigen eindrucksvoll, dass Glucosaminsulfat – dona® 200-S – das erste Arthrosetherapeutikum ist, für das nachgewiesen werden konnte, dass die fortschreitende Degeneration des Gelenkknorpels verhindert werden kann. Außerdem besitzt die Substanz antiinflammatorische Effekte und ein äußerst günstiges Nebenwirkungsprofil.

Glucosaminsulfat zeichnet sich also nicht nur durch symptommodifizierende Eigenschaften höchster EbM-Kategorie , sondern auch durch struktur- und damit insgesamt krankheitsmodifizierende Eigenschaften aus.

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